Schneegestöber

 
 
 
 

Solch ein Schneegestöber haben wir hier im Süden Bayerns schon lange nicht mehr gesehen … Ein Wintereinbruch bevor es wirklich Winter ist. Was zunächst wie eine Idylle schien, wurde zunehmend bedrohlich. Selbst die Schneemänner der Kinder sind eingeschneit, alles begraben unter Schnee, das Leben kommt zum Erliegen. Wer kann kuschelt sich ein. Wer muss kann trotzdem nicht, denn nichts geht mehr. Wer darf macht dicht. 

Ganz besonders aber leiden die Bäume. Sie können gar nichts dafür, haben so viele Stürme überlebt, doch jetzt, immer wieder, bricht irgendwo einer zusammen unter der schweren Last, verliert einen Ast oder liegt am Boden, wenn es ganz schlimm kommt, reißt er noch eine Lampe mit oder begräbt ein Radl unter sich.

Bis auf diesen einen Baum in unserem Innenhof. Er hat Glück, denn er hat einen Nachbarn. Wo es sonst überall menschengemacht optimiert und ausgedünnt ist, dürfen die Bäume hier noch dicht stehen, spenden im Sommer Schatten und tun einfach gut. Dieser Nachbar steht so dicht, dass er den schweren Ast, der sonst brechen würde, stützt und hält, bis der Spuk vorbei ist und Normalität zurückkehrt. Wie gut, an solchen Tagen einen Freund zu haben.

Petra Kaden

 
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„Machen Sie was Schönes draus!”